Ein Tag für die Bibliotheken

Veröffentlicht am: 24.10.2022

Jacqueline Laucks© Samtgemeinde Zeven Längst sind Bibliotheken nicht mehr das, was sie mal waren. Sie übernehmen wichtige Aufgaben in der Gesellschaft und bieten mittlerweile auch mehr als nur Bücher an. Zum Tag der Bibliotheken gibt es in Zeven eine Aktion.
In Zeiten, wo das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle spielt, spielen auch Bibliotheken eine wichtige Rolle. Zumindest sieht das Jacqueline Laucks von der Samtgemeinde-Bibliothek in Zeven so.

Die 45-jährige ist schon seit ihrem 19. Lebensjahr bei der Bibliothek tätig und empfindet ihre Arbeit als wichtige Aufgabe. Seit dem 01. Oktober tut sie das in besonderer Position. Sie vertritt Prisca Vogt als Leiterin in der Bibliothek Zeven. Wenn Jacqueline Laucks nicht in der Bibliothek ist, verbringt sie ihre Zeit am liebsten mit ihrer Familie. Am besten draußen in der Natur.

Auch das Leben gehört zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. Ein Lieblingsbuch hat sie aber nicht. „Es gibt so viele tolle Bücher und immer wieder kommt etwas Neues raus“, sagt Laucks. Und es komme ja auch immer auf die Stimmung an, in der man sich gerade befinde. Am heutigen Montag, 24. Oktober, ist der Tag der Bibliotheken und aus diesem Anlass hat sich Laucks mit ihren Kolleginnen und Kollegen etwas überlegt. In der Bücherei werden aus Korken gebastelte Igel versteckt.

Wer sie beim Stöbern in der Bibliothek entdeckt, bekommt ein Geschenk. Am Mittwoch, 26. Oktober, ist noch eine Bastelaktion geplant. Der Tag der Bibliotheken sei dadurch entstanden, dass einmal im Jahr auf die Arbeit der Bibliothek hingewiesen werden soll. „Viele sehen es noch nicht, dass wir uns in den letzten Jahren gewandelt haben“, sagt die 45-Jährige. Schon längst werden nicht mehr nur Bücher über die Theke geschoben. Es gibt Veranstaltungen, Förderprogramme und Kursangebote in den Bibliotheken. Und immer mehr werden es „Bibliotheken der Dinge“. Das bedeutet, dass die Menschen längst nicht mehr in Büchereien gehen, nur um sich ein Buch auszuleihen.

Gesellschaftsspiele, DVDs und Backformen für Weihnachten

Mittlerweile bekommt man dort unter anderem auch Spielekonsolen, DVDs, Gesellschaftsspiele, und was in Zeven jetzt neu ist: Backformen für Weihnachten. In Zukunft soll es auch noch Werkzeuge geben. „Viele wissen das aber noch nicht“, sagt Laucks. „Uns ist das ein Anliegen, dass wir da voranschreiten.“

Aber wer kommt überhaupt noch in die Bibliothek? Das sei gemischt, sagt die derzeitige Büchereileiterin. Oft seien es Kinder. Die seien aber auch einfach zu erreichen. Unter anderem durch die Arbeit an Schulen und in den Kindergärten. Sobald diese aber älter werden, werde es weniger. „Das ist total normal, dass man die Jugendlichen verliert“, sagt Laucks. Die würden das dann „uncool“ finden. „Die kommen dann meistens wieder, wenn sie selbst Kinder haben“, sagt Laucks. Aber auch Seniorinnen und Senioren kommen und leihen sich Lesestoff aus. Generell würde gelten, dass der Besuch in der Bücherei auch in den eigenen Alltag passen müsse. Da sei es manchmal eben schneller und einfacher, sich ein Rezept aus dem Internet zu suchen. Die Arbeit in der Bibliothek beschreibt Laucks als abwechslungsreich. „Die Bandbreite ist so groß. Und das macht Spaß“, sagt sie. Täglich stehen sie vor der Frage, was ihre Kunde interessiert und was die lesen wollen. Und das macht den Job aus, dass man eben nicht stehen bleibt und sich immer weiterentwickelt.“

Skurrile Geschichte rund um halbnackten Mann

Und der Bibliotheksalltag hält so manches Mal auch Überraschungen bereit. So kann sie sich an eine skurrile Geschichte ganz besonders gut erinnern. Es war ein regnerischer Tag, al plötzlich ein Mann, halb nackt, in der Bibliothek stand. Nur in Hemd und Unterhose habe er dagestanden, erinnert sich Jacqueline Laucks mit einem Schmunzeln. Auf die Nachfrage, was er den vorhabe, habe er geantwortet: „Meine Sachen sind ganz nass, die muss ich erst mal trocknen.“ Er sei wohl auch eine ganze Zeit dort gewesen und fragte sogar, wie lange er noch bleiben dürfte, erzählt sie. Laucks bat ihn, sich zu setzen und gab ihm ein Tuch von der Dekoration, um sich etwas zu bedecken. Das ist hier nicht nur ein Sprichwort, wie die Geschichte vom halb nackten Mann zeigt. Der wichtigste Bestandteil ihrer Arbeit seien die Kundinnen und Kunden. Denn um sie gehe es. „Sie sollen zufrieden sein und ohne Scheu ihre Wünsche äußern können. Das finde ich sehr wichtig“, sagt Laucks.