Zum Gedenken an Arno C. Schmetjen: Ausstellung seiner Grafik und Malerei im Königin-Christinen-Haus Zeven

Veröffentlicht am: 28.11.2022

Zum Gedenken an Arno C. Schmetjen: Ausstellung seiner Grafik und Malerei im Königin-Christinen-Haus, Zeven

PressebildSchmetjen22„Soleil“, Farbdruck auf Somerset-Bütten, 2008, 45 x 38 cm© Tomo Storelli 2021 verstarb der renommierte Künstler Arno Christian Schmetjen in Stade. Nun soll erstmalig nach seinem Tod sein umfassendes künstlerisches Werk mit einer Ausstellung in der Städtischen Galerie im Königin-Christinen-Haus in Zeven gewürdigt werden.

Arno C. Schmetjen wurde 1957 in Deinste/Helmste geboren und wuchs auf dem Lande auf. Er machte zunächst eine Tischlerlehre, entschied sich aber dann für ein Studium „Freie Kunst an der Fachhochschule Hannover/Herrenhausen“, um sich seinen Lebenstraum als Maler und Grafiker zu erfüllen. Nach dem Diplomabschluss 1990 folgte ein Arbeitsstipendium des Landes Niedersachsen und weitere Auszeichnungen, wie der „Stader Kunst-Zeit-Preis, 1993“. Vier Jahre lebte er als freier Künstler in Hamburg, wo er unter anderem Zeichenunterricht an der „Freien Kunstschule Blankenese“ gab. Dann zog er nach Werder/Havel. Dort stellte ihm ein Förderer eine große Werkshalle als Atelier zur Verfügung. Hier erfuhr er weiterhin große Anerkennung, machte zahlreiche Ausstellungen und bekam verschiedene Auszeichnungen, wie den begehrten Förderpreis „Bildende Kunst des Landes Brandenburg, 2001“. Mehrere Galerien stellen seitdem seine Arbeiten aus. Schmetjens Werke sind auch auf internationalen Messen zu sehen. 2006 hielt er sich nochmals für verschiedene Projekte in Stade auf, wo er sich ebenfalls als Kurator und Ausstellungsmacher betätigte. Dann kehrte er wieder nach Werder zurück. Es folgte ein längerer Aufenthalt in Südfrankreich, um schließlich 2010 in seine alte Heimat zurückzukehren. Hier arbeitete er längere Zeit in einem Atelier auf dem 800 Jahre alten Gut Deinster Mühle. 2010 hatte Schmetjen den neuen Werkstoff CFK (kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff) für sich entdeckt. Das CFK-Forschungszentrum in Stade hatte ihm Material zur Verfügung gestellt und es entstand eine neue umfangreiche Werkgruppe „Carbonia“. Er integrierte dieses Material in seine Malerei, in Collagen und benutzte es für verschiedene Objekte. Ein Höhepunkt war sicher eine große Präsentation 2011 im Ministerium für Wissenschaft und Kultur in Hannover. Werke von Arnold Schmetjen sind in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen zu finden. Auch im Büro von David McAllister, Abgeordneter im Europäischen Parlament, hängt ein Bild, ebenso wie im Amtssitz des Bundespräsidenten und im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie in Berlin.

2017 wurde sein künstlerisches Schaffen durch einen Verkehrsunfall jäh unterbrochen. Leider konnte der Künstler sich hiervon nicht mehr erholen und starb am 31. Januar 2021 in Stade.

Arno Schmetjen begann als gewissenhafter gegenständlicher Zeichner und Maler. Hiervon löste er sich aber relativ schnell, allerdings ohne bestimmte gegenständliche Formelemente ganz aufzugeben. So finden wir z.B. Gefäß- oder Schiffsformen, meist umrissartig grafisch dargestellt, durchgehend im ganzen Werk. Mit Ausnahme kleiner flüchtiger Landschaftsaquarelle, wie sie z.B. in Südfrankreich entstanden, ist seine Malerei oft großformatig und enthält einen starken grafischen Anteil. Das können Linienführung und Figuren auf einem vielschichtig schimmernden Untergrund sein, oder wie in seiner stark farbigen Carbon-Art-Fase, eine stringente Gliederung durch vertikale oder horizontale Linien.

In der Ausstellung wird eine gezielte Auswahl aus seinem umfassenden Lebenswerk, seine Malerei, grafische Arbeiten, Collagen und einige Objekte zu sehen sein. Berechtigterweise liegt ein Schwerpunkt auf seinem grafischen Werk, Druckgrafik, Serigrafien, Tuschearbeiten und Collagen. Das Collagieren, das spielerische Zusammenbringen unterschiedlicher Materialien, Formen und Inhalte, scheint dabei eine Konstante in Schmetjens Gesamtwerk zu sein. Wir finden dies, ebenso wie einen starken grafischen Anteil, bei allem was von ihm gestaltet wurde. So auch in seinen Objekten aus meist vorgefundenem Material.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Sonntag, den 4. Dezember ab 14.30 Uhr, in der Städtischen Galerie im Königin-Christinen-Haus statt. Um 15.00 Uhr spricht der Bruder Ulrich Schmetjen, der den Hauptanteil der Bilder zur Verfügung stellte, die einführenden Worte. Jedermann ist herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei. Städtischen Galerie im Königin-Christinen-Haus, Lindenstraße 11, 27404 Zeven. Die Öffnungszeiten sind donnerstags und sonntags sowie an Feiertagen von 14.30 bis 17.30 Uhr.